Nur wenige sind noch unterwegs. Aus nackter Not. Steigen nachts mit kalten Füssen und Seelen ins Boot. Treiben dahin über die Meere. Meist ertrinken sie, oder werden schnöde an der Küste abgewiesen. Aber da wo sie herkommen, ist alles noch viel schlimmer. Das sind die Mitleiderregendsten von allen.
Einige konnten weiter segeln. Dort wo man sie festsetzte, konnten sie trotzdem nicht bleiben. Seychellen, Südafrika, Rotes Meer. Ausgestoßen, abgegrenzt, in Quarantäne – obwohl man doch schon wochenlang alleine auf der Yacht unterwegs war. Der Fremde ist unwillkommen, man könnte ja Leid und Krankheit bringen. Und prompt kriegen sie dann dort beim Landgang den Virus ab.
Wieder andere haben mit Ach und Krach noch umrundet was die Welt hergibt. Haben noch Tausende von Meilen gesegelt. Abrupt abgestoppt, aber dann doch wieder weiter. Nun wieder im sicheren Hafen. Was für ein Wort! Nun ist das große Gefühl von Freiheit vorbei. Eingesperrt im Haus, der Gemeinde, im Land. Träumen von der See, und ob sie nicht doch hätten bleiben sollen.
Viele sitzen an jenen Orten fest, welche die Landmenschen als das „zu Hause“ nennen. Doch ihre eigentliche Bleibe ist am anderen der Welt. Steht oder schwimmt einsam in einer Marina. Erwischt, als sie gerade auf Landgang waren. Oder nach Monaten repartiert, in jenes schon etwas fremde Land, welches Ihr Pass benennt. Tragen sich mit dem Gedanken die Yacht zu verkaufen, zu verschiffen, zu vergessen. Doch so einfach ist dies nicht.
Manche flüchten in die digitale Welt. Segeln in der virtuellen Regatta des Vendée Globes um die Welt. Nicht wie die echten Einhandsegler, welche auf Ihren mit Foils bestückten, 60 Fuß langen IMOCA´s gerade im Süd – Meer dahinbrettern. Aber immerhin. Im Kopf schmeckt es wieder nach Salzwasser, man steht nachts auf um den Kurs zu korrigieren. Fast wie echt.
Wie Ihr wisst: Wir Reisen des Reisens willen. Nicht wie die Mitleiderregendsten von allen. Müssen ja nirgends wohin. Möchten an abgelegenen Orten von fremden Kulturen lernen. Irgendwann geht’s dann wohl weiter. Mit der Impfung und wenn der regenreiche Sommer – Monsun in Malaysia durch ist. Das haben wir ja schon zu Beginn von Joseph Conrad gelernt: Die weitesten Reisen unternimmt man mit dem Kopf.
Ps. Happy new year!
.Ya falta menos.
Bravo Tuvalu. Feliz año nuevo.
Espero que podáis reemprender vuestro viaje cuanto antes.
Un abrazo grande desde la inseguridad del puerto.
Thorcinco.