Seit einer Unendlichkeit stehen sie in Reih und Glied. Steif, mit dem Rücken zum Meer. Tonnenschwer, knapp zehn Meter hoch, ihr Blick schweift über die Insel. Vor Generationen wurden sie zu Hunderten in den Steinbrüchen mühselig aus dem Fels gemeisselt. Dann immer noch unerklärbar quer durch die Insel geschleift und am Ufer in die Höhe gestemmt. Was für eine Hingebung, Demut und Idealismus für so wenig Stein.
Doch die Moáis überdauern alles. Die Kämpfe der Clans. Die ersten westlichen Besuche Roggeveens 1772 und Cooks zwei Jahre später. Die Besatzung und Ausbeutung der Spanier und Chilenen bis hin zu den ersten archäologischen Studien Heyerdahls (genau, der von Kon–Tiki). Noch immer stehen sie da, etwas abgewettert. Der eine ohne Hut, der andere ohne Augen. Gleich mystisch wie vor tausend Jahren und zweifelsfrei wird dies auch noch ewig so bleiben.
„Keine Nation wird sich um die Ehre streiten die Osterinsel entdeckt zu haben, da es kaum eine Insel in diesen Meeren gibt welche für die Seefahrt weniger Schutz und Bequemlichkeiten bietet.“ schreibt James Cook. Rapa Nui – die Osterinsel – unsere letzte Station im Polynesischen Dreiecks, besuchen wir deshalb vorsorglich anlässlich eines mehrtägigen Zwischenhalts auf unserem Rückflug nach Barcelona. Dieses kleine Stück Land, verloren in den unendlichen und leeren Weiten des südöstlichen Pazifiks schlisst uns aber gleich ins Herz. Seine polynesische Kultur erinnert uns sofort an die Marquesas – doch kombiniert mit der spanischen Kultur Chiles. Für uns fast eine perfekte Kombination.
So stehen nun auch wir andächtig vor den Moáis. Längst ist das Kulturgut zum Touristenmagnet geworden und lockt Besucher aus aller Welt auf die so einsame, abgelegene Insel. Chinesen, Amerikaner, Europäer verewigen die Bilder der Moáis mit ihren iPhones und Tabletts, laden sie augenblicklich in ihre Facebook-, Instagram und WhatsApp Profile. Zum Begriff Moái finden sich auf Google 1.010.000 Ergebnisse in 0,43 Sekunden.
Derweilen blicken die 1500 Jahre alten Moáis unbekümmert über den Rummel. Kultur – so lassen sie uns erahnen – definiert sich auch durch Dedikation, Permanenz und Langsamkeit.
¡Que suertudos! ¡Que envidia!
Con vuestro permiso difundiré algunas de vuestras fotos (con nombre de autores) pues son extraordinarias. ¡Feliz vuelta a casa y Feliz Navidad!
https://www.facebook.com/calnavegar/?ref=hl
Quina preciositat!!!! i quines fotos més estupendes.
Molt bon any 2016!