green

2018-03-16T16:30:00+00:00 2 Juni, 2013|2013, Guatemala, Río Dulce|

Vielleicht sind es meine Kindheitserinnerungen, als wir mit dem Paddelboot den Rhein hinunter fuhren. Oder vielleicht auch einfach nach 30.000 Meilen segeln auf dem Meer mal was anderes zu erleben. Wie auch immer; mit der Flussfahrt auf dem Rio Dulce erfüllen wir uns einen Traum.

Mit engen Serpentinen, tief eingeschnitten in die Berge, mit Abhängen tüppig vom Urwald bewachsen, fliesst der Rio Dulce seine letzten Meilen ins Meer. Nach dem Einklarieren in Livingston motoren wir geruhsam den Fluss sieben Meilen hinauf bis zum See El Golfete.

Grün, wie wir es noch kaum jemals in so vielen Varianten und solcher Intensität gesehen haben. Hellgrün, dunkelgrün, gelbgrün, türkisgrün, olivgrün, orchideengrün, blaugrün,… Die Lehre sagt: Grün ist die Farbe der Mitte. In seiner vollendeten Neutralität zwischen allen Extremen, wirkt es beruhigend, ohne zu ermüden. Die Farbe Grün fördert Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Toleranz und Zufriedenheit. In der medizinischen Farbtherapie, gilt Grün als Farbe, die den Rhythmus von Herz und Nieren ausbalanciert. Wir spüren es: Man müsste wie die Eskimos für die Farbe weiss hunderte von Begriffen haben.

Undurchdringlicher Urwald also, wo jede Pflanze, jeder Baum um etwas Sonne kämpfen muss. Und wir fahren mitten drin hinauf. Ganz leise blubbert der Motor, wir hören Vögelgepfeiffe, Affenschreie, Grillen sausen. Ab und zu sind am Ufer einfachste schilfgedeckt Häuser auszumachen, von wo aus dann und wann fröhlich winkende Bewohner mit Ihren Einbaum – Kajaks an uns vorbei nach oben paddeln. Nach etwa drei Stunden erreichen wir den See El Golfete. Spiegelglatt liegt er da, umgeben von sanften Hügeln.

Wir ankern gleich zu Beginn des Sees vor der Aldea Cayo Quemado. Noch bleiben uns ein paar Tage bevor wir definitiv in die am anderen Ende des Sees liegende Marina einfahren müssen. Mit dem Dinghi machen wir eindrückliche Fahrten durch schmale Wasserwege in Mitten des Urwalds. Morgens um sieben paddeln die Schulkinder mit ihren Mango – Einbäumen an uns vorbei in die Schule. Wiederum, wie schon in Tres Puntas; der einzige Verkehrsmittel ist hier das Schiff. Und auch hier statten wir der Schule einen Besuch ab. Freundlichst werden wir empfangen. Gebaut hat die Dorfgemeinschaft die Schule selbst, die Materialen wurden von Privaten gespendet. Denn, vom korrupten Staat ist nichts zu erwarten.

Unerwartet verbringen wir so letzte Tage von Anker in einem wahrhaftig traumhaften Ort im Süsswasser. „Mammern.version02_karibik“ sagt Hans. „Que maravilla“, sagt Imma.

 

 

 

3 Comments

  1. Kurt & Katharina / Flor do Mar Montag, der 3. Juni 2013 um 18:17 Uhr - Antworten

    Die Berichte und Eindrücke sind sehr fasziniered. Sie zeigen uns eine Sicht, die uns verborgen bleibt; nämlich, dass das Glück der Menschen nicht vom „Segen der Zivilisation“ abhängt. Es ist höchst beeindruckend, wie diese Leute für einander da sind.

  2. leon Montag, der 3. Juni 2013 um 19:37 Uhr - Antworten

    hermosos lugares idílicos y preciosas fotos , un fuerte abrazo que no decaiga

  3. Cecilia y Jorge Dienstag, der 4. Juni 2013 um 09:27 Uhr - Antworten

    Que bonito final de etapa! Con el barco en medio de la selva. Nos vemos pronto, besos.

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