Langsam aber sicher verdunstet das Mittelmeer. Zeit, es zu verlassen. Denn als Folge der starken Verdunstung des „Binnenmeers“ fliesst in der Strasse von Gibraltar kontinuierlich ein kräftiger Salzwasserstrom in den Atlantik ab. Wir werden also quasi ohne zutun rausgespült.
Gibraltar ist Endpunkt unserer Mittelmeerreise. Hinter uns liegen 1500 Seemeilen in den Balearen und an der Costa Blanca. Fish & Chips auf dem Affenfelsen, englisches Wetter, billiger Diesel. Und ein exzellent geschützter Ankerplatz vor „La Linea de Concepcion“, das vor Gibraltar liegende spanische Städtchen. We love England! Doch die sympathische Belegschaft des auf der spanischen Seite liegenden Club Maritim La Linea, welche zumindest unserem Dinghi Gastrecht gibt, lässt es uns sofort wieder Heimat fühlen.
Als wir dann am Freitag morgen Gibraltar verlassen, werden wir nicht nur rausgespühlt, sondern regelrecht rausgeblasen. Vor Tarifa blässt es mit 30 Knoten, Böen bis 45. Das Surferparadies macht seinem Ruf alle Ehre. Doch unsere Tuvalu scheint es wohl zu sein. Gutes Ohmen für den Atlantik! Unsere Berechnungen gehen auf. 2 Stunden nach Hochwasser schieben uns bis zu 3 Knoten zusätzlich aus den vertrauten Gewässer. Mit knapp 10 Knoten Fahrt bei Passatbeseglung (…und am Schluss gereffter Fock) sausen wir ins neue Meer! Vor uns liegt wieder viel Wasser….
a primeros de diciembre bajo con el Dragonflay a canarias ,espero veros . un abrazo . Leon
Hmm, meines Wissens fliesst das salzhaltigere schwerere Wasser aber in der Tiefe in den Atlantik raus. Oben hingegen strömt das leichtere Atlantikwasser entegen Eurer Fahrtrichtung ins Mittelmeer.
Aber vielleicht hat die Klimaerwärmung auch hier was geändert….
Hallo Roger – geliebter Segelmeister und wissender Biologe.
Natürlich hast Du Recht – aber wie immer ist alles etwas komplexer, und so ist auch mein Kommentar zu den Strömungen nicht ganz so falsch.
Effektiv fliesst – primär aufgrund des unterschiedlichen Salzgehaltes der beiden Meere – in der Tiefe der Strasse von Gibraltar ein konstanter Strom von ca. 2 Knoten von West nach Ost, also vom Atlantik ins Mittelmeer. Diese Strömungen werden aber von zwei weiteren Phänomenen überlagert, der Wind und der Tidenhub.
Blässt aus Westen, so verstärkt sich die Strömung auf 4-5 Knoten, blässts von Ost, dann kehrt die Strömung.
Der Tidenhub tut zudem das seine, in Gibralter beträgt er ca. 2 Meter, und je nach Flut oder Ebbe produziert diese weitere Strömungen von bis zu 2,5 Knoten in die eine oder andere Richtung.
Somit kann also die Strömung sowohl west- wie ostgehend sein, je nach Wind, Tidensituation – und Ort wo sich die Yacht befindet. Somit ändern sich also stündlich die Strömungssituation und das Auslaufen bedarf einer sorgfältigen Planung. Strömungscharts geben dazu relativ genaue Angaben.
Wir hatten, der spanischen Küste folgend bis zu knapp 4 Knoten von hinten – da wir zum Richtigen Zeitpunkt losgefahren sind und zudem Wind von hinten hatten (gleichzeitig war aber im Untergrund in der Mitte der Strasse von Gibraltar der konstante vorhandene Strom von 2 Knoten ins Mittelmeer vorhanden).
Ich hoffe so etwas mehr Licht ins Dunkle (resp. die Strömung) gebracht zu haben….
Herzlichst
Hans
Endavant preciosos! Que continueu amb tanta sort i que els vents favorables us acompanyin sempre.
Una besada molt tendre.
Hi Hans & Imma – fancy NEW website.
2 more weeks and we are also heading south towards Gibraltar.
your stories make for great reading.
hopefully c u on the Canaries.
Hans