Einer der schönsten Texte über das Finden des Reisezieles hat 1980 Rebekka Horn, deutsch-amerikanische Künstlerin geschrieben (Für Barcelona – Kenner: jene Künstlerin, welche die Skulptur der aufeinandergeschichteten rostigen Kisten im Strand vor der Barceloneta gebaut hat):
„In der südlichen Hemisphäre unserer Erde existiert eine verhältnismässig ungewöhnliche Art von Wandervögeln.
Sie vermehren sich so schnell, dass nur eine Finte der Natur uns vor einem Alptraum bewahren kann.
Jedes Jahr verdunkeln sie in Scharen den Himmel über Westafrika, wo sie sich zu ihrem Wanderflug über den Atlantik sammeln.
Nur ein Zehntel erreicht die Küsten Südamerikas. Neunzig Prozent fallen erschöpft in den Atlantik.
Man vermutet dass in der Mitte des Atlantiks genau dort, wo manche Geologen vermuten, dass sich vor Millionen von Jahren Afrika von Südamerika gelöst hat, diese Vögel zu kreisen beginnen.
Sie suchen ihr Land, da wo es nicht mehr existiert. Ihr seit Millionen von Jahren übertragener Instinkt führt sie erschöpft in den Tod.
Nur die Unsensibelsten erreichen den Kontinent.“
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