Fake news

2019-11-24T11:08:06+00:00 24 November, 2019|2019, Malaysia|

Effektiv steht da noch ein herausgeputzter Buda Tempel. Das Architektenauge macht ebenso ein paar nette 50er Jahre Wohnhäuser aus, welche aber niemanden interessieren. Zudem das Stadthuys aus Zeiten der holländischen Besetzung im 17. Jahrhundert, umgewandelt in ein historisches Museum.

Alles andere ist zugekleistert, übertüncht, abgerissen, flüchtig hin geflunkert. Ein blubberndes Chinatown, bunt, schrill, vibrierend. Jeder macht sein Business; auf der Strasse, in den Hinterhöfen, in überfüllten Shops mit authentisch malakkischen Souvenirs aus China. Überdekorierte rickshaws kurven hin und her und abends, auf der Bühne des night market singe ich mit Paul von TALULAH RUBY Proud Mary von CCR. Absolut schräg alles.

Wäre da Malakka nicht als UNESCO Welterbe deklariert. Ich recherchiere zum fact check, doch unwiderruflich steht da Malakka auf der Liste. Die UNESCO schreibt in ihrem Bericht:“The properties have retained their authenticity; listed monuments and sites have been restored with appropriate treatments regarding design, materials, methodologies, techniques and workmanship, in accordance with conservation guidelines and principles.” Es ist echt zum Weinen, ich sehe bloss ein blubberndes Chinatown. Ist die UNESCO blind auf beiden Augen, oder hat sich die Stadt nach dem Erhalt des Titels einfach über alles hinweggesetzt? Das UNESCO Welterbe verkauft sich.

Tags darauf dann Stadtspaziergang ins wahrhaftige Malakka, da wo die Touristen nie hingehen. Runtergekommen Wohnblocks, zweifelhafte Gestalten, leerstehende Businessparks, riesige gated community– Wohntürme mit unfreundlichen Bodyguards. Eine enorme ins Meer aufgeschüttete Landfläche, wo ausser dem Encore Melaca noch nichts steht.  Eine weisse Kiste im Niemandsland die nachts blau schimmert – ein Abklatsch von HdM’s Autitorium in Barcelona. Bauträger aus China planen darum herum ein Ferienwohnungsresort, die gut situierte potentielle Kundschaft kommt wohl ebenso von dort. Harter kann der Gegensatz nicht sein und an Santiago de Chile denkend; kommt das alles gut?

Ich hänge mit der TUVALU draussen vor der Stadt an einem ungeschützten Ankerplatz, doch das Wetter meint es gut. Inzwischen bin ich vorübergehend zum Solosegler konvertiert – da Imma schon bei Mama in Barcelona ist. Wir segeln so die berühmt – berüchtigte Malakka Street hinauf, die TUVALU und ich. Dies sind für einmal weder fake news noch alternative Fakts.

 

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One Comment

  1. David / Thor Sonntag, der 24. November 2019 um 12:44 Uhr - Antworten

    Pues nada, bienvenido al apasionante mundo de la navegación en solitario, aunque sea temporalmente. Bienvenido al club de los raros; de esos extraños personajes que se pierden solos en los océanos durante días y días sin hablar con nadie. Sin lugar a dudas tipos peligrosos.
    Personalmente jamás me fiaría de estos individuos si no fuese porque soy uno de ellos. Además lo haces con un par, como debe ser, nada más y nada menos que por el mismísimo infierno: el maldito Estrecho de Malaca. Bravo, se te aplaude.
    Espero que nos veamos pronto en Pangkor y podamos compartir nuestras conquistas así como nuestras putas miserias.
    Un abrazo,
    David, sv Thor.
    pd. muy bueno el report de Malaca.

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