Die meisten Häuser sind weitgehend zerstört. Überall liegt Bauschott rum, man lebt in Zelten von Hilfsorganisationen oder in zusammengebastelten niedrigen Notbehausungen aus irgendwelchem Abfallmaterial. Als ob gestern eine Bombe eingeschlagen hätte. Hier in Nabasovi (Koro island, Fiji) ist im letzten Winter der Zyklon Winston in all seiner Kraft (mit über 300 km/h) direkt vom Meer aufs paradiesisch gelegene Dorf geprallt. Wir sind fassungslos. Was für ein Elend. Alles wurde ausradiert. Die Häuser, doch auch alle Gemüsegärten, alle Bananen, Mangos, Papayas und keine Kokosnuss wächst mehr an den traurigen, zerzausten Palmen. Seit zwei Monaten regnet es nicht mehr, das Wasser ist rationiert.
Die vielen Kinder gehen wenigstens wieder zur Schule, in Notzelten der UNICEF. Wir tollen vergnügt mit ihnen rum. Bloss wenn’s stark zu winden beginnt zittern sie wieder vor Angst, sagen uns ihre Eltern. Und fragen sich, was für eine Zukunft sie hier noch haben. Die versprochene Hilfe von der Zentralregierung – Baumaterial um das Dorf wieder aufzubauen – steht immer noch aus. Doch schon bald, im November, beginnt die nächste Zyklon – Saison. Gott gibt uns und nimmt uns, sagt uns Hunaya mit traurigem Blick in der zerstörten Kirche. Schwierig, hier nicht die Hoffnung zu verlieren.
Am Abend fahren wir mit dem Dinghi erschöpft zurück in die Bucht nebenan, wo unsere Tuvalu im paradiesischen Umfeld sanft am Anker baumelt. Trotzdem gelingt uns heute das Einschlafen nicht so recht.
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