autark

2018-03-15T17:07:30+00:00 24 Oktober, 2015|2015, French Polynesia, Tuamotus|

Lebt man auf einem Atoll in den Tuamotus so hat man sich auf ein autarkes Leben einzustellen. Die Einsamkeit, das Singuläre, die Abgeschiedenheit von der Zivilisation verstärkt das Gefühl Teil dieses noch so unberührten Naturschauspiels zu sein.

Manche Atolle wie Tahanea sind völlig menschenleer, oder werden nur zeitweilig bewohnt. Wenn Kokosnüsse zu pflücken sind oder wenn der richtige Zeitpunkt zum Fischen ist. Wieder andere haben kleine Dörfer, wie Ngarumaoa (Raroia) oder Teravero (Kauehi). Doch auch diese sind nur temporär gedacht: der nächste Zyklon kommt mit Sicherheit. Man baut einen Leichtbau aus Holz, und wenn das Haus weggefegt wird baut man es irgendwo wieder neu auf. Flüchtig, auf Zeit, mal da – mal dort. Vielleicht trägt dies zur Leichtigkeit des Seins der Polynesiern bei. Man lebt den Moment.

In Fakrava liegen wir in einer Traumwelt von kleinen Inselchen am Südpass. Unser Kiel schwimmt wenige Zentimeter über dem Sandboden im türkisgrünen Wasser. Als wir die Bewohner des Inselchen Hirifa am Riff besuchen, hat sich Jacob gerade schwer mit der Machete in die Hand geschlagen. Blut tropft in den goldenen Sand. Trotz unserer umfangreichen Bordapotheke ist bei diesem schweren Umfall unser medizinisches Wissen zu gering um helfen zu können. So fährt Jacob mit seinem Boot drei Stunden quer durch die Lagune zum einzigen Dorf des Atolls, um sich dort von der Krankenschwester die Wunde nähen lassen.

In Toau liegen wir im Pass an einer Boje, welche die liebenswürdigen Bewohner der Insel nebenan, Gaston und Valentine ausgebracht haben. Sie betreiben ein kleines Restaurant, in welchem sie ankommende Segler bewirten. Strom wird vielerorts heute mit Solarpanels produziert. Doch sie nutzten noch einen Generator. Doch leider ist ihr Diesel alle. Nach kurzem Verhandeln tauschen wir ein Abendessen, eine Handvoll schwarze Perlen gegen zwei Kanister Diesel. „Geld? Können wir eh nicht gebrauchen“, meint Valentine, „oder hast Du hier irgendwo einen Supermarkt gesehen?“

In den Tuamotus erfolgt das Leben weitgehend autark. Man ist auf sich selbst und seine eigenen Mittel und Fähigkeiten angewiesen. Das Essen, die Elektrizität, die Reparaturen, die Medizin, die Unterhaltung,… Die Atolle sind wie Segelyachten. Bloss schwimmen sie nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4 Comments

  1. Elisa Samstag, der 24. Oktober 2015 um 06:42 Uhr - Antworten

    GRacias por alegrarme ya la mañana con estas fotos tan maravillosas.Casi casi he creído estar allí.

  2. Karl Samstag, der 24. Oktober 2015 um 14:34 Uhr - Antworten

    Queridos amigos

    Ungefähr so stelle ich mir das Paradies vor. Gibt’s da noch einen Weg zurück?

  3. Lupita Samstag, der 24. Oktober 2015 um 18:45 Uhr - Antworten

    …….y nosotros apenas en Cerdeña

  4. Cecilia Sonntag, der 25. Oktober 2015 um 21:18 Uhr - Antworten

    Que fotos tan chulas. Que aguas tan turquesas. Gracias por compartirlos con nosotros.

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